Was Sie über die SCHUFA wissen sollten

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Was Sie über die SCHUFA wissen sollten

Was Sie über die SCHUFA wissen sollten

Die SCHUFA ist die größte und bekannteste Auskunftei Deutschlands. Die SCHUFA unterhält eine Datenbank, welche Informationen zu 67,5 Millionen natürlichen Personen sowie 5,3 Millionen Unternehmen umfasst. Die SCHUFA ermittelt auf Grundlage von statistischen Analysen sogenannte „Scorewerte“, welche das Kreditausfallrisiko für bestimmte Gruppen bestimmen sollen.

Die Partner der SCHUFA können bei berechtigtem Interesse die Scorewerte von natürlichen Personen abrufen. Die individuell ermittelten Scorewerte sollen das Kreditausfallsrisiko für die Kreditgeber (Kreditbanken, Telekommunikationsunternehmen, Versandhandel etc.) minimieren.

In Deutschland kooperieren sehr viele Banken mit der SCHUFA. Sobald Sie etwa ein Girokonto bei einer Bank eröffnen oder einen Ratenkredit beantragen, werden Daten mit der SCHUFA ausgetauscht und gespeichert.

Die Bedeutung der Branchenscores

Die SCHUFA beauskunftet verschiedene Scores an abfragende Unternehmen. Diese spezifischen Scores werden „Branchenscores“ genannt.

Wird beispielsweise eine Scorewert von 93,71% übermittelt, bedeutet dies, dass statistisch gesehen 93,71% der natürlichen Personen, welche die Vergleichsgruppe bilden, den Kredit ordentlich zurückzahlen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber, dass es in 6,29% der Fälle zu Unregelmäßigkeiten bei der Rückzahlung des Kredites gibt.

Je höher der Scorewert, desto besser wird ihre Bonität eingeschätzt, und sie bekommen bessere Kreditkonditionen.

Der Einfluss der Branchenscores

Die Branchenscores können einen direkten Einfluss auf Kreditkonditionen haben. Je schlechter der relevante Branchenscore, desto schlechter in der Regel die Kreditkonditionen (-> höherer Zinssatz). Es kann sogar sein, dass Sie wegen zu schlechter Bonität als Kunde abgelehnt werden.

Warum Sie ihre Scores kennen sollten

Bei den vielen Millionen Datensätzen, die bei der SCHUFA verwaltet werden, kommt es hin und wieder zu fehlerhaften Einträgen.

Da fehlerhafte Einträge sich negativ auf ihr Finanzleben auswirken können, sollten sie regelmäßig eine Datenauskunft bei der SCHUFA anfordern. Einmal pro Kalenderjahr können Sie diese Auskunft nach §34 BDSG (Bundesdatenschutzgesetz) kostenlos bei der SCHUFA anfordern.

So kommen Sie an ihre Datenauskunft:

Wenn Sie ihre Auskunft zum ersten Mal beantragen, sollten Sie der Anfrage auch folgende Dokumente beilegen:

  • beidseitige Kopie des Personalausweises oder Reisepasse
  • Meldebescheinigung (nur dann, wenn ihr Ausweisdokument keine Meldeadresse enthält)

Eine Musterauskunft finden Sie hier: Schufa-Auskunft.

Die Anfrage senden Sie entweder per Post, Telefax oder Email an die SCHUFA:

SCHUFA Holding AG
Kormoranweg 5
65201 Wiesbaden

Tel.: +49 611 – 9278-0
Fax: +49 611 – 9278-109

Nach etwa zwei Wochen erhalten Sie ihre Auskunft nach §34 BDSG. In dem Schreiben wird Ihnen eine persönliche SCHUFA-Datensatznummer mitgeteilt. Bei zukünftigen Anfragen an die SCHUFA geben Sie einfach ihre Datensatznummer an, um sich zu identifizieren; auf Kopien von Ausweisdokumenten oder Meldebescheinigungen können Sie zukünftig verzichten.

Aufbau der Auskunft nach §34 BDSG

Die Auskunft besteht aus drei Teilen:

  • Anschreiben
  • I) In den letzten 12 Monaten übermittelte Wahrscheinlichkeitswerte
  • II) Aktuelle Wahrscheinlichkeitswerte

Die SCHUFA verschickt ab und zu unvollständige Auskünfte. In diesem Fall fordern Sie den fehlenden Teil nach.

Klicken Sie hier, um zu sehen, wie eine Auskunft konkret aussehen kann.

Empfehlungen

  • Holen Sie sich mindestens einmal pro Jahr ihre Auskunft und überprüfen Sie diese auf Fehler.
  • Bringen Sie ihre Wahrscheinlichkeitswerte in Erfahrung, bevor Sie ein neues Girokonto eröffnen oder eine Kredit beantragen.
  • Es gibt Kreditgeber, welche die Kreditkonditionen nicht von einem SCHUFA-Branchenscore abhängig machen, so zum Beispiel die Deutsche Kreditbank AG.
  • Die SCHUFA bietet auch kostenpflichtige Auskünft an. Diese bieten gegenüber der kostenlosen Auskunft nach §34 BDSG keinen Mehrwert – im Gegenteil: dort fehlen die Branchenscores.
  • Lassen Sie sich nicht vom sogenannten Basisscore irritieren: Er wird niemals an Unternehmen beauskunftet und hat somit keine Relevanz.
By |2018-03-28T15:51:59+02:00März 25th, 2018|Branchenscore, Grundlagen|0 Comments

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